... sieht man Martin Ohmäscher auf dem ersten Blick gar nicht an. Wenn er am Morgen das Haus verlässt und zur Arbeit geht, trägt er in der Regel ein weißes Hemd und hat eine Aktentasche in der Hand. Der 55-Jährige arbeitet als Bankkaufmann. Doch nachmittags kommt das weiße Hemd zurück an den Bügel. Dann bestimmen Jeans und Fleecejacke das Outfit des 55-Jährigen.
Seit 20 Jahren hält Ohmäscher etwa 60 Rinder im Nebenerwerb. Zu dem Betrieb gehören 15 Hektar Acker, 20 Hektar Grünland und 10 Hektar Wald. Dass Martin Ohmäscher ein großer Tierfreund ist, wird schnell deutlich. Auf dem Hof laufen neben den Rindern auch Hund, Katze und Kaninchen rum. Warum der 55-Jährige neben seinem Vollzeitjob noch einen kleinen Hof betreibt? „Der Hof ist seit Generationen im Familienbesitz“, erklärt Ohmäscher. Mit dieser Tradition wollte er nicht brechen. „Ich möchte, dass die Hofstellen erhalten bleiben“, sagt er. Das bedeutet viel Arbeit. „Aber es macht mir einfach unheimlich viel Spaß. Ohne Interesse und Leidenschaft würde ich das nicht machen“, sagt Ohmäscher.
Zudem bekommt der Landwirt tatkräftige Unterstützung von seiner Tochter Marlene. Die 21-Jährige absolviert derzeit ein Studium der Landwirtschaft in Osnabrück. Sie hilft in ihrer freien Zeit bei der Arbeit auf dem Hof mit und will die Landwirtschaft vielleicht eines Tages übernehmen.
... unter der Haltungsform 4 gehalten.
Von März bis Oktober sind die Tiere durchgehend auf der Weide. An heißen Tagen profitieren sie von dem Schatten der Wälder. Im Winter werden sie abends zum Schlafen in den Stall gebracht. Aber auch im Stall haben die Tiere reichlich Platz und Zugang zur frischen Luft.
Außerdem hat jedes Rind eine Liegebox zum Schlafen. „Mir ist es wichtig, dass es meinen Tieren gut geht“, sagt Ohmäscher. Und das ginge am besten, wenn die Tiere unter natürlichen Gegebenheiten gehalten werden, erklärt der Landwirt. Was ihm an der Arbeit als Landwirt so gefällt? „Die Aufgaben sind sehr abwechslungsreich. Außerdem nimmt man so die Jahreszeiten viel besser wahr“, erklärt der 55-Jährige. Tierwohl bedeutet für den Landwirt aber auch Nachhaltigkeit. So kommt das Futter für die Tiere ausschließlich aus eigener Herstellung. „Das ist eine regionale Kreislaufwirtschaft“, sagt Ohmäscher.